Digitale Foto-Ausstellung zum deutschen Überfall auf Polen 1939
Aus dem Bestand Kurt Seeligers
Ein Wehrmachtssoldat führt polnische Juden zur Zwangsarbeit
54 - Abzug auf Silbergelatinepapier, matt, 12,5 x 17,5 cm, © CC BY 4.0 DE GHWK
18.9.1939. Zwolen. Sie werden freundlich zur Arbeit aufgefordert.
Ein in die Kamera lächelnder deutscher Soldat führt eine Gruppe jüdischer Männer mit Schaufeln zum Zwangsarbeitseinsatz. Er trägt einen weißen Drillich, eine Uniform, die normalerweise beim Kasernendienst getragen wurde. Auf der Rückseite des Fotos kommentierte Seeliger nicht ohne Häme, die Juden in Zwoleń würden „freundlich zur Arbeit aufgefordert“.
Die antisemitische Propaganda diffamierte Jüdinnen und Juden als „arbeitsscheue Parasiten“. Daher wurden sie von der Wehrmacht bevorzugt zu harten und demütigenden Arbeiten zwangsrekrutiert. Zwoleń war durch Luftwaffen- und Artillerieangriffe zu 80 Prozent zerstört worden. Es ist daher zu vermuten, dass die Männer auf dem Bild gezwungen wurden, Trümmer zu beseitigen.