Digitale Foto-Ausstellung zum deutschen Überfall auf Polen 1939
Aus dem Bestand Kurt Seeligers
Ein angeblich polnisch-jüdisches Ehepaar im zerstörten Zwoleń
52 - Abzug auf Silbergelatinepapier, matt, 17,5 x 12,5 cm, © CC BY 4.0 DE GHWK
18.9.1939. Altes jüdisches Ehepaar in Zwolen durchsucht die Trümmer der ehem.[aligen] Wohnung.
Am 18. September fotografierte Seeliger dieses angeblich jüdische Paar in den Trümmern ihrer Wohnung in Zwoleń.
Das häufig traditionelle Erscheinungsbild der jüdischen Bevölkerung Polens machte sie zur einfach identifizierbaren Zielscheibe der eskalierenden antisemitischen Gewalt. Beim Einmarsch der deutschen Truppen kam es vielerorts zu „Blitzpogromen“. Die jüdische Minderheit wurde von Wehrmachtssoldaten gedemütigt und misshandelt, zu harter Arbeit gezwungen und ermordet.
Auch die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD kamen bereits im Krieg gegen Polen zum Einsatz. Ihre Aufgabe war die „Bekämpfung aller reichs- und deutschfeindlichen Elemente“. Sie ermordeten nicht nur Teile der polnischen Elite, sondern bis Ende 1939 auch mindestens 7.000 Menschen jüdischen Glaubens.