Digitale Foto-Ausstellung zum deutschen Überfall auf Polen 1939
Aus dem Bestand Kurt Seeligers

Geiseln auf dem Marktplatz von Drzewica

Geiseln auf dem Marktplatz von Drzewica, recto
Geiseln auf dem Marktplatz von Drzewica, verso

36 - Abzug auf Silbergelatinepapier, matt, 13 x 15,5 cm, © CC BY 4.0 DE GHWK

Nach angeblichen Schüssen auf deutsche Soldaten wurde ein Teil der Bevölkerung Drzewicas als Geiseln genommen. Sie wurden auf dem Marktpatz festgehalten und sollten die vermeintlichen Schützen nennen. Die Soldaten drohten, alle Geiseln zu erschießen. Seeliger fotografierte sie und beschrieb ihre Angst und Verzweiflung. 

Wehrmacht und SS zerstörten Wohnhäuser, nahmen Geiseln und erschossen willkürlich Zivilpersonen. Die polnische Bevölkerung stand unter dem Kollektivverdacht, sich an den bewaffneten Kämpfen zu beteiligen. Dies wurde durch antipolnische Propaganda genährt: „Der Pole“ galt als prinzipiell gewaltaffin und hinterhältig. Über 20.000 polnische Zivilpersonen wurden im Verlauf des Kriegs von deutschen Soldaten ermordet.


Beschriftung

8.9.1939. Auf dem Marktplatz in Drevica wurde inzwischen die Bevölkerung zusammengetrieben, da wieder auf deutsche Soldaten geschossen wurde. Die Frauen schrien, jammerten und beteten, aber keiner wußte angeblich, wer geschossen hatte.


Ort
Marktplatz in Drzewica
Leaflet | © OpenStreetMap contributors

Orte
Drzewica, (bei Wikidata)
Themen
Wehrmachtssoldaten | Polnische Bevölkerung | Gewalthandlungen
Datum
08.09.1939

Inventarnummer
Seeliger-36
Bestellnummer
V8