Digitale Foto-Ausstellung zum deutschen Überfall auf Polen 1939
Aus dem Bestand Kurt Seeligers
Die polnisch-jüdische Bevölkerung auf der Flucht
22 - Abzug auf Silbergelatinepapier, matt, 17,5 x 12,5 cm, © CC BY 4.0 DE GHWK
6.9.1939 Flüchtende Juden zwischen Radomsko und Przcdbocz.
Seeliger begegnete jüdischen Flüchtlingen zwischen Radomsko und Przedbórz. Um das Foto visuell interessant zu gestalten, nahm er sich selbst im Rückspiegel auf.
1939 lebten in Polen rund 3 Millionen Jüdinnen und Juden, davon etwa 4,500 in Przedbórz und 7,500 in Radomsko. Die vielfach orthodox geprägte jüdische Bevölkerung Polens entsprach deutlicher dem antisemitischen Feindbild als die überwiegend assimilierte des Deutschen Reichs. Die Mehrheit kleidete sich traditionell und sprach Jiddisch, Männer trugen Bärte und Schläfenlocken. Sie wurden zur Zielscheibe antijüdischer Ressentiments der deutschen Soldaten. Es kam häufig zu gewalttätigen Ausschreitungen. So auch in Radomsko, wo Wehrmachtseinheiten am 12. September 1939 die jüdische Bevölkerung demütigten und misshandelten.