Digitale Foto-Ausstellung zum deutschen Überfall auf Polen 1939
Aus dem Bestand Kurt Seeligers
Gefangene polnische Kavalleristen reiten über ein Feld
78 - Abzug auf Silbergelatinepapier, matt, 12,5 x 17,5 cm, © CC BY 4.0 DE GHWK
Der Marsch in die Gefangenschaft. Der Einfluß der Kav.[vallerie] Führer im polnischen Heer war groß, sie bekämpften die Motorisierung unter Hinweis, daß in einem so waldreichen Lande nur der Kavallerist erfolgreich sich betätigen könne. Vorschläge, doch wenigstens an militärisch wichtigen Objekten, wie Straßenkreuzungen, Eisenbahnknotenpunkten, Brücken etc. starke Flak aufzustellen, wurden abgeschlagen. Obwohl den höchsten polnischen Kommandostellen die im deutschen Heere besonders im letzten Jahre stark forcierte Motorisierung bekannt war, bezweifelte man polnischerseits die taktisch wirkungsvollste Anwendung der Flieger und Panzerwagen.
Das Foto zeigt polnische Kavalleristen, die über ein Feld reiten. Sie waren nach der Schlacht bei Kock vom 2. bis 6. Oktober 1939 in Gefangenschaft geraten. Durch die Kapitulation kamen allein dort rund 17.000 polnische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Seeligers Einheit wurde zur Bewachung der Gefangenen eingesetzt.
Die polnische Armee war nach dem Ersten Weltkrieg nicht im gleichen Maße motorisiert und mechanisiert worden wie die deutsche. Auf polnischer Seite kamen elf Kavalleriebrigaden zum Einsatz. In unwegsamem Gelände waren die Kavalleristen den deutschen Militärfahrzeugen zum Teil überlegen. Letztendlich konnten sie sich aber nicht gegen die technisch und zahlenmäßig überlegene Wehrmacht behaupten.